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Barockschloss Rundale

Bauska – Auf den Spuren des Deutschen Ordens

Die alte Siedlung Bauska befindet sich im Süden Lettlands, unweit der litauischen Grenze. Die Entfernung nach Riga beträgt rund 70 Kilometer.

Burg Bauska
Burg Bauska in Gänze: teils Ruine, teils wunderbares Schloss. (Foto: K. Ustups, CC BY-SA 4.0)
Daher reisen viele Tagestouristen von der Hauptstadt aus über die Via Baltica an. Gut eine Stunde Fahrt also, die sich definitiv lohnt – das gleich mal vorweg.

Obwohl archäologischen Befunden zufolge bereits vor rund 3.500 Jahren die ersten Menschen in der Region um Bauska siedelten, setzte die eigentliche Stadtentwicklung erst Ende des 16. Jahrhunderts ein.

Und zwar rapide, denn Bauska war beliebt bei Händlern und Handwerkern, die für ihre Waren am Treffpunkt der Flüsse Memele und Musa beste Absatzchancen sahen. Die beiden Flüsse kommen bei Bauska zusammen und bilden so den neuen Fluss Lielupe.

Bauska Lage
Die Lage von Bauska am Treffpunkt zweier
Flüsse, die vereiningt den Fluss Lielupe bilden. (Grafik: Karlis, CC BY-SA 3.0)

Schloss Rundale ganz in der Nähe

Gleichzeitig war dies die Entstehungsperiode der Altstadt von Bauska, von der noch einiges erhalten ist. Vor allem das schöne Rathaus und die lutherische Kirche.

Das zentral gelegene Stadtmuseum befasst sich zudem intensiv mit der jüdischen Tradition Bauskas, die – wie vielerorts in Europa – im 2. Weltkrieg ein jähes Ende fand.

Eine Art städtebaulichen Neubeginn feierte Bauska indes im Zuge der lettischen Unabhängigkeit. Es wurde einiges investiert, um die touristische Infrastruktur zu verbessern.

Schloss Rundale Eingang Rundale Innenhof Barockschloss Rundale

Schloss Rundale. (3. Foto v.l.: Marcin Szala, CC BY-SA 3.0)

Denn nicht zuletzt das rund 10 Kilometer entfernte Schloss Rundale (schlichtweg traumhaft) verhalf der Region in den letzten Jahren zu stetig steigender Aufmerksamkeit, die es natürlich zu nutzen gilt.

Das Bauwerk wird „Versailles des Baltikums“ genannt, das märchenhafte Barockschloss Rundale ist eines der wichtigsten Baudenkmale des Barocks und des Rokoko in Lettland.

Burg Bauska vor der Stadt

Die Mitte des 15. Jahrhunderts errichtete Burg zu Bauska bildet sozusagen die geografische Speerspitze der rund 10.000 Einwohner zählenden Stadt.

Sie liegt nämlich auf einer vorgelagerten Halbinsel, die am Zusammenfluss von Memele und Musa entstanden ist – unmittelbar vor der Stadt.

Schön liegt sie da, die Burg, auf einer Anhöhe von vielleicht 20 Metern, die zur Seite der Memele hin recht steil abfällt.

Hier sieht die teils als Ruine, teils als aufwendig restaurierter Komplex erhaltene Burg besonders wehrhaft aus. Es ist ohne jeden Zweifel das beliebteste Besichtigungsziel im direkten Umfeld der Stadt.

Die Ausstellungsräume im Inneren zeugen ohne Umschweife vom Reichtum der ehemaligen Besitzer (deutsche Ordensritter), die das zu Wehrzwecken errichtete Gemäuer im auslaufenden 16. Jahrhundert zu einer herrschaftlichen Residenz haben ausbauen lassen.

Nebenbei erhält man hier einen schönen landschaftlichen Rundblick, wahlweise aus der Burg selbst oder aus dem Park, der ihr direkt vorgelagert ist.

Ruine Bauska
Der „ruinöse“ Teil der Burg Bauska. (Foto: L. Artmane)

Weiterführende Informationen zu Bauska:

  • Burg Bauska: Burg Bauska wurde auf einer malerischen Landzunge errichtet, an der die Flüsse Mūsa und Mēmele zusammen in die Lielupe fließen. Die Burg Bauska selbst setzt sich aus zwei historischen Teilen zusammen. Einmal aus der 1443 vom Deutschen Orden zum Schutz vor den litauischen Fürsten angelegten Burg – heute eine Ruine. Zum anderen aus dem neueren Teil, der gegen Ende des 16. Jahrhunderts erbaut worden ist – als Residenz der Herzöge von Kurland.

    Zu besichtigen ist das Innere des Schlosses mitsamt seiner historischen Exponate. Darunter Schmuck und Kleidung aus dem Herzogtum Kurland (16. und frühes 17. Jahrhunderts). Zudem wird die Rolle von Schloss Bauska als Militärfestung beleuchtet. Dazu gehören die unterschiedlichen Verteidigungssysteme der ehemaligen Festungsanlage, allem voran eine Sammlung alter, heute friedlicher Kanonen.

    Darüber hinaus ist der Zusammenfluss von Mūsa und Mēmele auch aus landschaftlicher Perspektive ein echter Hingucker. Vom großen Turm der Burg aus hat man einen herrlichen Blick über die nähere Umgebung. Führungen finden in mehreren Sprachen statt, darunter auf Deutsch und Englisch. Der „ungeführte“ Eintritt in den Burgkomplex kostet für Erwachsene etwa 4 Euro.

    Webseite: www.bauskaspils.lv (auf Lettisch)

  • Tourismus-Webseite der Stadt Bauska: www.tourism.bauska.lv/de/ (teilweise auf Deutsch).

sh

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